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LH Günther Platter: "Grundstein für hochprofessionelle tirolweite Versorgung gelegt"

PK Festakt HosPal_(c)land tirol-Graus

Die Mobile Hospiz- und Palliativversorgung, die nun in allen Tiroler Bezirken zur Verfügung steht, präsentierten von links Pflegelandesrat Bernhard Tilg, Ulrike van Appeldorn, Projektleitung Hospiz- und Palliativversorgung Tirol, LH Günther Platter, Marina Baldauf, Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, sowie Werner Salzburger, Co-Vorsitzender der Landeszielsteuerungskommission des Tiroler Gesundheitsfonds. © Land Tirol/Graus

31. Jänner 2020 Hospiz- und Palliativversorgung nun in allen Tiroler Bezirken

"Ab sofort hat jede Tirolerin und jeder Tiroler Anspruch auf eine Mobile Palliativbetreuung, also eine hochspezialisierte Versorgung bei schweren und unheilbaren Erkrankungen", betonte LH Günther Platter anlässlich des Festaktes zur Hospiz- und Palliativbetreuung Tirol heute, Freitag, im Landhaus.

Finanziert wird das Versorgungsprogramm durch das Land Tirol und die Sozialversicherungsträger. "Für die Mobile Hospiz- und Palliativversorgung wenden das Land Tirol und die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) zukünftig jährlich rund 4,3 Millionen Euro auf. Für die Gesamtstruktur werden jährlich rund 13 Millionen Euro zur Verfügung gestellt", so der Landeshauptmann.

„Acht Säulen kennzeichnen die in Tirol geschaffene Struktur der Hospiz- und Palliativversorgung“, erklärt LR Bernhard Tilg: „Sechs Mobile Palliativteams, acht Palliativkonsiliardienste, ein Mobiles Kinderpalliativteam sowie 30 Palliativbetten für Erwachsene und Kinder stellen die hervorragend ausgebaute Struktur, die österreichweit ihresgleichen sucht, dar.“ Bereits 2008 hat LH Platter mit Gesundheitslandesrat Tilg den Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung forciert. „Nun zwölf Jahre später, konnten wir den Grundstein für ein integriertes Versorgungsprogramm legen, das hochprofessionell und unabhängig vom Wohnort, auch in den entlegensten Regionen Tirols durchgeführt wird“, so der Landeshauptmann: „Die Begleitung durch die Mobilen Palliativteams ist für die Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen kostenlos.“

Großer Dank an Projektteam

„Unser besonderer Dank gilt dem Projektteam des Tiroler Gesundheitsfonds, der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, der Koordinationsstelle Hospiz- und Palliativversorgung am Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) Tirol, den Tiroler Sozialversicherungsträgern sowie den Koordinatoren der Landeszielsteuerungskommission – für das Land Tirol Clemens Rissbacher und für die Krankenkassen Arno Melitopulos, die gemeinsam diese Struktur federführend unterstützt, entwickelt und ausverhandelt haben“, so der Landeshauptmann und der Landesrat unisono.

Integrierte Palliativbetreuung für komplexe Situationen

„Mit der Einführung der Mobilen Palliativ Teams stellen wir eine großartige Unterstützung für die Hausärztinnen und -ärzte, die Sozial- und Gesundheitssprengel, die Alten- und Pflegeheime sowie für Behinderteneinrichtung zur Verfügung“, freut sich auch Werner Salzburger, Co-Vorsitzender der Landeszielsteuerungskommission über die flächendeckende Einführung, und weiter: „So erhalten schwer kranke, sterbende Menschen in komplexen Situationen die Unterstützung, die sie brauchen. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 1.980 Patientinnen und Patienten tirolweit betreut, davon rund 1.200 durch mobile Teams und Palliativkonsiliardienste. Zusätzlich gibt es für Menschen mit komplexen palliativmedizinischen Symptomen auch die Möglichkeit, täglich eine diplomierte Pflegefachkraft der Sozialsprengel, je nach Kapazität, bis zu drei Stunden in Anspruch zu nehmen – also eine umfassende und wohnortnahe Versorgung.“

“Im Jahr 2018, damals noch ohne Bezirke Schwaz, Imst und Landeck, haben rund 300 Patientinnen und Patienten die Integrierte Palliativbetreuung (IPB) in Anspruch genommen. Um dies zu ermöglichen ist es unerlässlich eine wohnortnahe und umfassende ärztliche Versorgung sicherzustellen“, erklärt Arno Melitopulos, Leiter der ÖGK-Landesstelle Tirol. „Darüber hinaus unterstützen wir den weiteren Ausbau der mobilen Palliativteams und tragen maßgeblich zur Finanzierung des Versorgungsprogramms bei. Durch den Abschluss spezieller Verträge beteiligten sich bis Ende des Jahres 2019 233 Tiroler Ärztinnen und Ärzte am Projekt“, betont Melitopulos.

Tiroler Hospiz- Gemeinschaft als starker Motor

„Die Tiroler Hospiz- Gemeinschaft konnte mit dem Hospizhaus Tirol in Hall eine wichtige Versorgungsstruktur für Tirol verwirklichen. Seit dem Jahr 2018 befinden sich die Hospiz- und Palliativstation, das Mobile Palliativteam für Innsbruck Stadt- und Land, das Tageshospiz und die Palliativambulanz, die Koordination für die ehrenamtlich tätigen Menschen und die hospiz.palliativ.akademie unter einem Dach“, beschreibt Marina Baldauf, Vorsitzende der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft wichtige Säulen in der Versorgung. „Besonderes Augenmerk möchte ich aber auf das Ehrenamt in der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft richten“, so die Vorsitzende: „Wir haben in ganz Tirol 23 ehrenamtliche Hospizteams, mit insgesamt 276 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die 2018 36.659 Stunden Zeit und Zuwendung schenkten.“

Versorgung wird weiterwachsen

„Das Projekt Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim (HPCPH) stellt eine weitere Säule, der immer noch wachsenden Struktur im Land Tirol dar“, fügt Ulrike van Appeldorn von der Projektleitung der Hospiz- und Palliativversorgung Tirol an, und weiter: „Bei diesem Projekt werden Heime dabei unterstützt, eine Organisationskultur zu entwickeln, die für die Betreuung und Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase förderlich ist. Dies geschieht im Rahmen eines zweijährigen begleiteten Prozesses.“ Dabei ist es ihr noch wichtig anzumerken, „dass unsere geschaffene Struktur weiterwachsen wird. Wir sehen uns mit unseren Bemühungen nicht am Ende, sondern erst am Anfang. Bei 53 Vollzeitäquivalenten in den Mobilen Teams gehen wir von einer tatsächlichen Beschäftigtenzahl zwischen 80 und 100 Personen aus. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich jetzt erst finden und überregionale Strukturen aufbauen. Das bedeutet, dass noch viel Arbeit auf uns wartet, aber der Grundstein ist nun gelegt“, blickt sie positiv in die Zukunft.

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